So kam die Alstroemeria zu ihrem Namen

Für jede Blume einen wissenschaftlichen Namen

Auf der ganzen Welt genießen Menschen Blumen und Pflanzen. Sie sind überall gleich, doch in jedem Land tragen sie einen anderen Namen. Das macht es allerdings schwierig, sich über sie auszutauschen! Glücklicherweise gab es jedoch Carl von Linné, der sich dieses Problems annahm. Er erarbeitete ein System, mit dessen Hilfe er zahlreiche Blumen- und Pflanzenarten wissenschaftlich benennen konnte. Dank ihm und seinem Namensverzeichnis werden heute überall auf der Welt dieselben Namen verwendet.

Ein binäres System

Carl von Linné wurde 1707 als Carl Linnaeus in Schweden geboren. Sein Vater war Pfarrer und hoffte, dass sein Sohn den gleichen Weg einschlagen würde. Carl Linnaeus hatte jedoch ganz andere Pläne. Er war an Blumen und Pflanzen interessiert und studierte Medizin (zu dieser Zeit war die Botanik ein Teil der Heilkunde). Linnaeus tat sich als Student schnell hervor: Er legte den botanischen Garten der Universität neu an, veröffentlichte bedeutende Schriften und brachte Medizinstudenten alles über Pflanzen bei. Es gelang ihm, eine Professur zu erhalten und nachdem er dies erreicht hatte, beschloss Linnaeus ein neues, eindeutiges Klassifikationssystem für Blumen und Pflanzen zu entwickeln. Er gab allen Pflanzen zwei Bezeichnungen anhand eines festen Systems. Der erste Name stand dabei für die Gattung, in Verbindung mit dem zweiten Namen wurde die Art bezeichnet. So entstand die sogenannte binäre Nomenklatur.

9000 Arten

1753 publizierte Carl Linnaeus die „Species Plantarum“. In diesem einzigartigen Buch beschrieb er alle bis dahin bekannten Pflanzenarten. Das binäre System mit seinen zweiteiligen Pflanzennamen war ein voller Erfolg und hielt unmittelbar Einzug in die allgemeine Praxis. Drei Jahre nach der Veröffentlichung wurde er in den Adelsstand erhoben und nannte sich Carl von Linné. Noch heute ist sein System die Basis für die Namensgebung bei Blumen und Pflanzen. Von Linné benannte und klassifizierte im Laufe seines Lebens rund 9000 Blumen- und Pflanzenarten.

Ein Beispiel: die Alstroemeria

Wie Linnaeus bei seiner Arbeit zu Werke ging? Nehmen wir die Alstroemeria: Sie wurde im Hochgebirge durch den Schweden Carl Astroemer entdeckt. Menschen wie Alstroemer informierten von Linné über ihren Fund und versorgten ihn mit den wichtigen Details zur Kategorisierung der Pflanze. Oft dankte er ihnen für ihre Hilfe, indem er die die jeweilige Blume oder Pflanze nach ihnen benannte. In diesem Fall erhielt die durch Carl Astroemer entdeckte Blume den Namen Alstroemeria.

Im Übrigen können Sie noch immer sehen welche Blumen und Pflanzen ihren Namen von Linnaeus erhalten haben. Man kann dies an seinem Namenskürzel „L.“  hinter dem botanischen Namen erkennen, dem sogenannten Autorenkürzel. Carl Linnaeus ist dabei der einzige Autor, dessen Name mit nur einem Buchstaben abgekürzt wird.